Wohnungskaufpreise sinken im dritten Quartal um 4%
Die Kaufpreise für Wohnimmobilien fallen nicht nur gefühlt, sondern auch real. Der Bewerter Sprengnetter hat die gezahlten Kaufpreise bis einschließlich 30. September 2022 untersucht und stellt einen deutlichen Abwärtstrend im 3. Quartal fest.
Im Teilmarkt Einfamilienhaus registriert Sprengnetter deutschlandweit im 3. Quartal -3% gegenüber dem 2. Quartal, im Teilmarkt Eigentumswohnung sind es -4%. Damit werde „die Zäsur auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt erstmals nach den moderaten Preisabfällen im 2. Quartal um rund ein Prozent sehr deutlich“, sagt COO Christian Sauerborn. „Das Gefühl vieler Marktakteure, dass die Preise nachgeben, täuscht nicht.“ Er erwartet, dass sich dieser Abwärtstrend zumindest im Folgequartal noch einmal leicht verstärkt fortsetzen wird.
In München geht es abwärts
Bei den Metropolen gibt es laut Sprengnetter unterschiedliche Entwicklungen. In Berlin ziehen die Preise im 3. Quartal im Vergleich zum Vorquartal sogar moderat um 0,5% an. Im Vergleich von Q3/22 zu Q3/21 sind die Berliner Wohnimmobilienpreise um 6,2% angewachsen. In einzelnen Teilmärkten Berlines gebe es aber auch Tendenzen nach unten. Im Quartalsvergleich (Q3 auf Q2) gibt es auch in Köln ein moderates Wachstum (+1,4%), wobei der Markt im Vergleich von Q2/22 zu Q1/22 bereits um 4,5% nachgegeben hatte. In München dagegen sei der Einbruch heftig. Die Analyse der Transaktionspreise zeige im Quartalsvergleich einen Rückgang um 5,6%. Der Markt hatte von Q2/22 zu Q1/22 bereits 4,4% verloren. Auch der Hamburger Wohnimmobilienmarkt gibt mit einem Minus von 5,4% deutlich nach, im Vergleich der Vorquartale (Q2/22 zu Q1/22) hatte sich noch ein geringfügiges Wachstum von 1,3% gezeigt.
Rückgang bei Angebotspreisen in Metropolen noch drastischer
Die Sprengnetter-Analysten haben neben den realen Kaufpreisen auch die viel diskutierten Angebotspreise betrachtet. Über ganz Deutschland hinweg haben danach diese inserierten Preise seit der letzten Messung am 21. Juli 2022 mit 3.200 Euro/qm zu 3.300 Euro/qm kaum nachgegeben. Die Analyse in den zehn Großstädten Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart zeige dagegen einen drastischen Einbruch von 6.300 Euro/qm zu 5.800 Euro/qm und damit einen Rückgang der Angebotspreise um rund 8 Prozentpunkte (Juli zu Oktober).
Durchschnittlicher Wohnungskaufpreis bei 376.000 Euro
Sprengnetter hat für die Analyse der Angebotspreise rund 1,588 Mio. Kaufobjekte bis zum 17. Oktober 2022 betrachtet. Darüber hinaus wurden rund 360.000 tatsächlich gezahlte Kaufpreise von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen mit einer Kaufpreissumme von insgesamt rund 165 Mrd. Euro im Zeitraum 01. Januar 2021 bis 30. September 2022 analysiert. Der durchschnittliche Kaufpreis von Einfamilienhäusern betrug 507.000 Euro, der Kaufpreis von Eigentumswohnungen 376.000 Euro.
Quelle: iz.de