
Hausverkauf ohne Makler ?? Das sind die Risiken
23. August 2023Nachhaltiges Bauen: Warum CO₂-Einsparung nicht teuer sein muss
23. Juni 2025EU-Emissionshandel ab 2027: Was Hauseigentümer jetzt wissen müssen
Ab dem Jahr 2027 tritt eine weitreichende Änderung in Kraft, die viele private Hausbesitzer und Vermieter vor neue Herausforderungen stellt: Der EU-Emissionshandel wird auf die Sektoren Verkehr und Gebäude ausgeweitet. Was auf den ersten Blick nach Klimaschutz klingt – und das ist es im Kern auch –, kann für viele Immobilienbesitzer spürbare finanzielle Konsequenzen haben. Es lohnt sich also, sich jetzt zu informieren und strategisch zu handeln.
Was ändert sich konkret?
Derzeit wird der CO₂-Preis in Deutschland durch ein nationales System geregelt. Aktuell liegt der Preis bei rund 55 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO₂, im Jahr 2026 soll er zwischen 55 und 65 Euro schwanken. Doch ab 2027 kommt das sogenannte ETS-2 (Emissions Trading System 2) der Europäischen Union – ein marktbasiertes System, bei dem der CO₂-Preis nicht mehr staatlich festgelegt wird, sondern sich durch Angebot und Nachfrage bildet.
Das bedeutet: Wenn in Europa mehr CO₂ ausgestoßen wird als erwartet, steigt der Preis automatisch – teils drastisch. Erste Prognosen gehen von einem Preiskorridor zwischen 100 und 250 Euro pro Tonne CO₂ bis 2030 aus. Sollte die CO₂-Reduktion nicht schnell genug vorankommen, könnten die Preise bis 2040 sogar auf 400 Euro steigen.
Was bedeutet das für Eigentümer?
Vor allem Eigentümer von Wohngebäuden mit Öl- oder Gasheizungen müssen sich auf steigende Betriebskosten einstellen. Die CO₂-Kosten einer Durchschnittsimmobilie in Hamburg – aktuell etwa 431 Euro jährlich – könnten auf bis zu 784 Euro steigen. In ungünstigen Fällen, z. B. bei schlechter Energieeffizienz und hohem Verbrauch, sind sogar Kosten von über 3000 Euro pro Jahr denkbar.
Die Mehrbelastung trifft dabei nicht alle gleichermaßen. Entscheidend ist der energetische Zustand der Immobilie – und das hat eine ganz praktische Folge: Wer in eine energetische Sanierung investiert hat, kann die CO₂-Kosten in vermieteten Objekten auf die Mieter umlegen. Ist die Immobilie dagegen in schlechtem Zustand, müssen Eigentümer bis zu 95 % dieser Kosten selbst tragen.
Beispielrechnung aus der Praxis
Das Beratungsunternehmen Purpose Green hat für seine Studie rund 4000 Immobilien in deutschen Großstädten analysiert. Dabei zeigt sich, wie stark sich die CO₂-Kosten bereits kurzfristig entwickeln könnten:
Ein durchschnittliches Mehrfamilienhaus in Augsburg mit sechs Wohneinheiten verursacht derzeit etwa 121 Tonnen CO₂. Das bedeutet für das Jahr 2026 etwa 6655 Euro an CO₂-Kosten. Sollte der Preis auf 250 Euro pro Tonne steigen, wären das bereits über 30.000 Euro – jährlich.
Dabei handelt es sich um sogenannte ‚versteckte Kosten‘: Die CO₂-Steuer wird nämlich nicht direkt ans Finanzamt entrichtet. Die Zusatzkosten entstehen hauptsächlich durch eine Verteuerung von Heizöl und Strom.
Diese Zahlen machen deutlich: Wer nicht vorausschauend plant, könnte in eine Kostenfalle geraten.
Unsere Einschätzung:
Auch wenn die neuen Regelungen bereits für 2027 geplant sind, halten wir es für durchaus realistisch, dass es noch zu Verschiebungen oder Anpassungen kommt – sei es durch politische Diskussionen oder praktische Umsetzungsprobleme. Deshalb gilt aus unserer Sicht: Ruhe bewahren, aber dennoch vorausschauend handeln. Eine überstürzte Sanierung ist meist nicht sinnvoll – wohl aber eine strategische Planung. Wer bereits heute die ersten Schritte einleitet, verschafft sich zeitlichen Spielraum und kann gezielt Fördermittel wie die KfW-Zuschüsse nutzen. So lässt sich nicht nur der zukünftige CO₂-Preis abfedern, sondern auch langfristig der Wert der eigenen Immobilie sichern.
Fazit: Handeln statt abwarten
Die Ausweitung des EU-Emissionshandels ist ein Weckruf für Eigentümer. Besonders in Regionen mit hoher Nachfrage – wie z. B. Ingolstadt oder München – steigen die Ansprüche an Energieeffizienz und Klimabilanz ohnehin stetig.
Als Immobilienagentur begleiten wir Eigentümer nicht nur beim Verkauf oder der Vermietung – wir verstehen uns auch als Berater und Partner in diesen Umbruchzeiten. Gern helfen wir Ihnen, Ihre Immobilie zukunftsfest zu gestalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sprechen Sie uns an – gemeinsam finden wir einen Weg durch die neuen Rahmenbedingungen.
Wie sich die Wohnkosten genau entwickeln werden, dass steht noch nicht klar. Wir werden jedoch die weiteren Entwicklungen weiter im Auge behalten. Auf dieser Website finden Sie bald mehr Blogs, um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.
➡️𝐖𝐢𝐫 𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐟𝐮̈𝐫 𝐚𝐥𝐥𝐞 𝐕𝐞𝐫𝐤𝐚𝐮𝐟𝐬𝐨𝐛𝐣𝐞𝐤𝐭𝐞 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐤𝐨𝐬𝐭𝐞𝐧𝐟𝐫𝐞𝐢𝐞𝐧 𝐄𝐧𝐞𝐫𝐠𝐢𝐞𝐚𝐮𝐬𝐰𝐞𝐢𝐬 𝐳𝐮𝐫 𝐕𝐞𝐫𝐟𝐮̈𝐠𝐮𝐧𝐠, 𝐝𝐚𝐦𝐢𝐭 𝐒𝐢𝐞 𝐮̈𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐄𝐧𝐞𝐫𝐠𝐢𝐞𝐞𝐟𝐟𝐢𝐳𝐢𝐞𝐧𝐳 𝐈𝐡𝐫𝐞𝐬 𝐧𝐞𝐮𝐞𝐧 𝐄𝐢𝐠𝐞𝐧𝐡𝐞𝐢𝐦𝐬 𝐁𝐞𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐝 𝐰𝐢𝐬𝐬𝐞𝐧.
Quellen: AFP, NTV, Stern, Tagesspiegel